Der Vater ist Schreiner, ein angesehener
Und geschätzter Mann
Die Mutter ist eine Frau, wie es sie höchst selten gegeben hat
Aus dem Sohne hätte wohl etwas Rechtes werden sollen
Denn die Matura hatte er mit «summa cum laude» bestanden
Aber das Leben ist oft merkwürdig und verworren
Obwohl der Sohn drei Sommer bei der Armee war
Hat er, wer hätte damals das gedacht
Den Seinen nichts als Schande eingebracht
Sie gehen kaum mehr aus dem Haus, sie schämen sich sehr
Ihr Sohn ist nämlich – habe ich es noch nicht gesagt
Dieser arme Teufel ist Landammann
Ist das nicht skandalös
Hätte er doch auf seine Mutter gehört
Allen hätte er solche Schande erspart
Er geht umher und brüstet sich
Als wäre er noch ein Kind
Die Mutter weint und schüttelt den Kopf
So etwas hat sie wirklich nicht verdient
Er ist so laut, es ist banal
Damit jeder merkt, das ist jetzt der Landammann
Sie haben noch drei Töchter und diese bringen Ehre
Die erste ist verheiratet, ich glaube mit einem Bauern
Die zweite geht sogar mit einem Studierten
Sie warten nur noch, bis er doktoriert hat
Der dritten eilt es nicht mit der Liebe und dem Heiraten
Sie liebt viele und kennt sich im Flirten aus
Doch muss man sagen, will man ehrlich sein
Dass sie sehr viel Geld verdient
Nur der einzige Sohn ist und bleibt ein Starrkopf
Für ihn ist es nur wichtig, dass alle schreien
Wir wollen ihn, nicht den andern
Aber was will man machen, er ist eben Landammann
Und das ist wohl ein verhängnisvoller Fehler
Was er früher noch in die Hosen machte
Braucht er heute, um aufschneiderische Reden zu haIten
Und auf der Landsgemeinde auf seinem Pferd
Grüsst er jedes kleine Kind
Ist er aber am anderen Tag gewählt
Grüsst er nur jene, die auf seiner Seite waren
Na sagt doch, ist das normal
Aus dem wird nie etwas, der bleibt nur Landammann