In clom

erschienen 1986 zweite Auflage 2007
Alexi Nay (Gesang, Flöte, Mundharmonika, Klavier, Rhythmus) Marcus Hobi (Gesang, akustische und klassische Gitarre, akustischer Bas) Jürg Gautschi (akustische Gitarre) Angelica, Judith und Roswitha Scherrer, Gaby Gaudiza (Gesang)
01. Der Ruf der Greina Verwilderte Wiesen
Tälchen und Berge
Steile Hänge und Felsen
Geröllhalden und Flüsse
Felsenklüfte, Wasserfälle
Gletscher und Steinplatten
Ebenen und Bergerlen
Bäche und Sümpfe

Das ist auch unsere Heimat
Aber wer verteidigt sie
Verteidigt sie jemand

Halte an Wanderer
Und höre im Wasser
Den traurigen Klang
Folge dem Ruf
Und rette die Greina

Es ist höchste Zeit
Dass du deinen Schritt mässigst
Bleib stehen Wanderer
Und lasse die Bilder
Der Greina in dein Innerstes dringen

Das ist auch unsere Heimat
Darum erhaltet die Greina
4:12
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
02. Wie gerne Wie gerne würde ich dir die Hand geben
Wenn dein Himmel ganz tief steht mein Freund
Wenn die Kälte steigt und dein Herz ertränkt
Die Stimme und deinen Schrei erwürgt
Wenn die Nacht kommt und deine Worte raubt
Hat das Dunkel seine Farbe ausgebreitet
Über deiner Hoffnung
Und begräbt die Liebe ganz

Wie gerne würde ich dir die Hand geben
Wenn dein Himmel ganz tief steht mein Freund
Wenn die Kälte steigt und dein Herz ertränkt
Die Stimme und deinen Schrei erwürgt
Wenn die Nacht kommt und deine Worte raubt
Hat das Dunkel seine Farbe ausgebreitet
Über deiner Hoffnung
Und begräbt die Liebe ganz

Wie gerne würde ich dir die Hand geben
Wenn die Morgenröte in deinen Fingern blüht
Wenn der Morgen Tag für Tag beginnt
Lässt deine Stimme Heu und Korn reifen
Wenn die Hoffnung den Himmel zum Leben erweckt
Wenn der Bach hell sein Lied singt
Dann gibt dir die Erde voll Milde
Ein Leben in Blüte
3:17
Text und Musik
Miquela
romanische Übersetzung
Marietta Tuor
03. Der Landammann Der Vater ist Schreiner, ein angesehener
Und geschätzter Mann
Die Mutter ist eine Frau, wie es sie höchst selten gegeben hat
Aus dem Sohne hätte wohl etwas Rechtes werden sollen
Denn die Matura hatte er mit «summa cum laude» bestanden
Aber das Leben ist oft merkwürdig und verworren
Obwohl der Sohn drei Sommer bei der Armee war
Hat er, wer hätte damals das gedacht
Den Seinen nichts als Schande eingebracht
Sie gehen kaum mehr aus dem Haus, sie schämen sich sehr
Ihr Sohn ist nämlich – habe ich es noch nicht gesagt

Dieser arme Teufel ist Landammann
Ist das nicht skandalös
Hätte er doch auf seine Mutter gehört
Allen hätte er solche Schande erspart
Er geht umher und brüstet sich
Als wäre er noch ein Kind
Die Mutter weint und schüttelt den Kopf
So etwas hat sie wirklich nicht verdient
Er ist so laut, es ist banal
Damit jeder merkt, das ist jetzt der Landammann

Sie haben noch drei Töchter und diese bringen Ehre
Die erste ist verheiratet, ich glaube mit einem Bauern
Die zweite geht sogar mit einem Studierten
Sie warten nur noch, bis er doktoriert hat
Der dritten eilt es nicht mit der Liebe und dem Heiraten
Sie liebt viele und kennt sich im Flirten aus
Doch muss man sagen, will man ehrlich sein
Dass sie sehr viel Geld verdient
Nur der einzige Sohn ist und bleibt ein Starrkopf
Für ihn ist es nur wichtig, dass alle schreien
Wir wollen ihn, nicht den andern

Aber was will man machen, er ist eben Landammann
Und das ist wohl ein verhängnisvoller Fehler
Was er früher noch in die Hosen machte
Braucht er heute, um aufschneiderische Reden zu haIten
Und auf der Landsgemeinde auf seinem Pferd
Grüsst er jedes kleine Kind
Ist er aber am anderen Tag gewählt
Grüsst er nur jene, die auf seiner Seite waren
Na sagt doch, ist das normal
Aus dem wird nie etwas, der bleibt nur Landammann
3:15
Idee und Musik
Georg Kreisler
romanisches Arrangement
Alexi Nay und Marcus Hobi
04. Weisst du noch Kannst du dich noch erinnern
Als wir uns das erste Mal gesehen haben
Unsere Augen haben sich verstanden
Und du hast mir so gut gefallen
Wie schön war diese Zeit
Wie grün das Gras
Wie rot die Sonne
Wie schön war diese Zeit
Wir schenkten uns jeden Tag
Du mir und ich dir
Und wir sangen das Lied zu zweit
Es war unser Liebeslied

Weisst du noch jenes Mal
Es war gerade die Zeit vor dem ersten Heuen
Unsere Hände haben sich verstanden
Und du hast mir noch besser gefallen
Wie schön war diese Zeit
Wie grün das Gras
Wie rot die Sonne
Wie schön war diese Zeit
Wir verloren uns Tag für Tag
In dieser Sonne, so warm und schön
Und wir sangen das Lied zu zweit
Es war unser Liebeslied
2:40
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
05. Nacht über der Stadt Jetzt senkt die Nacht
Ihren schwarzen Schleier über die Stadt
Ich spüre ihre Hand
Die mich umfasst
Ich sehe das Dunkel
Das mich umschliesst
Oh Nacht, meine Liebe
Mit dir möchte ich sein

Freund auf der Gasse
Beende deinen Gang
Nur noch der Wind
Murmelt sein Lied
Freund hör jetzt auf
Singen kannst du morgen
Schau, die Nacht
Will dir die Hand reichen

Auch die Verliebten
Dort auf der Bank
Umschliesst die Nacht
Bis morgen früh
Und beschützt sie
Mit ihrem Gewand
In ihren Armen
Können sie gut schlafen

Und wenn dann die Nacht
Ihren Schleier hebt
Wenn ihre Hand
Mich nicht mehr umschliesst
Dann weicht das Dunkel
Es hat mich beschützt
Dann kommt der Morgen
Und die Nacht nimmt Abschied
2:24
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
06. Weihnachtstraum Ich sage dir ein gutes Wort im rechten Augenblick
Du machst ein Kompliment anstatt nichts zu sagen
Er gibt dem Feind die Hand zum Frieden
Sie freut sich dem Mitmenschen zu helfen

Das ist Weihnachten, ich habe es so geträumt
Weihnachten dauerte nicht nur einen Tag im Jahr
War in dir, in mir, im Herzen eines jeden Kindes
Ist das nicht Weihnachten, so habe ich geträumt

Wir sind nicht mehr neidisch, wenn es dem Bruder gut geht
Geld verdienen ist nicht mehr das Wichtigste
Ehrlichkeit und Gerechtigkeit gelten wieder viel
Vertrauen und Liebe sind so leicht zu finden

Jeder hat zu essen, keiner sitzt im Gefängnis
Es gibt keinen Krieg, Friede regiert jetzt die Welt
Es gibt nicht einmal mehr Weihnachten
Weihnachten ist ja das ganze Jahr
In dir, in uns, in mir, im Herzen eines jeden Kindes
3:41
Text und Musik
Alexi Nay e Marcus Hobi
07. Dein Lachen Es regnete
Warmen Regen
Lachend bist du gekommen
Deine Augen habe ich nicht gesehen
Nicht einmal dein Haar
Dein Lachen ging mir ins Blut
Es gibt Bilder, die bleiben
Und nie verblassen
Augenblicke, die für immer
In meinem Innern aufbewahrt sind

Es regnete
Noch immer
Du bist zu mir gekommen
Ich sah nur deine Augen
Und dein Haar
Dein Lachen habe ich nicht mehr gefunden
Es gibt Bilder, die bleiben
Und nie verblassen
Augenblicke, die für immer
In meinem Innern aufbewahrt sind
2:49
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
08. Nacht Nacht über dem Tal
Du bist gegangen
Ohne mich
Jeder seinen Weg

Nacht umhüllt auch uns
Gedanken
Von Traurigkeit verdunkelt
Jeder für sich

Nacht nistet sich im Innern ein
Schatten breiten sich aus
Erkalten das Herz
Jeder sucht ein Licht

Ewige Nacht
Das kann doch nicht sein
Mit dir möchte ich finden
Das Licht ganz allein
Willst du mit mir
Die Suchende sein
2:47
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
09. Ich erinnere mich Das Wasser fliesst unaufhörlich
Ich denke an die Liebe
Sie schwindet wie das Wasser
Dort unter der Brücke
In die Ferne
In fremde Länder
Weit, weit weg

Der Wind bläst von den Höhen herab
Ich denke an die Liebe
Sie verfliegt wie der Wind
Durch das ganze Tal
In die Ferne
In fremde Länder
Weit, weit weg

Die Sonne geht unter
Ich denke an die Liebe
Sie begibt sich wie die Sonne
Auf die andere Seite der Welt
In die Ferne
In fremde Länder
Weit, weit weg
Schwalben verlassen uns
Ich denke an die Liebe
Sie ist wie die Schwalben
Die übers Meer fliegen
In die Ferne
In fremde Länder
Weit, weit weg

Wasser aber entspringt jeden Tag
Und fliesst durch unsere Täler
Der Wind singt auch morgen
Sein Lied in den Rinnen
Die Sonne geht im Osten auf
Zu jeder Zeit, Winter und Sommer
Schwalben kehren immer zurück
Heute wie in alten Zeiten

Ich denke an die Liebe
Die vergeht und wiederkehrt
2:38
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
10. So weit weg Auch heute Abend
Ist jemand allein
Hat niemanden um über seine
Ängste und Sorgen Zu sprechen

Auch heute Abend
Verliert jemand alles
Was ihm das Liebste war
Und eine Leere bleibt zurück

So weit weg sind wir immer
Wir sind immer unbeteiligt
So weit weg möchten wir ja bleiben
Und denken, uns geht das ja nichts an

Auch heute Abend
Wird jemand gehasst
Weil er nicht immer sagt
Was den Mächtigen genehm ist

Auch heute Abend
Geht jemand weg
Und nimmt das Leben mit
Ohne Abschied und ohne Angst

Auch heute Abend
Wird jemand verurteilt
Von der Justiz eingesperrt
Und schuld war ein anderer

Auch heute Abend
Wird jemand gequält
Wird zum Lügen gezwungen
Und anschliessend gerichtet

Auch heute Abend
Muss jemand marschieren
Gehorchen und Krieg führen
Muss schiessen und töten

Auch heute Abend
Hat jemand kein Brot
Muss für jeden Bissen betteln
Hat niemanden
Der ihm die Hand reicht
3:42
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi