Salischina

erschienen 2008
Alexi Nay (Gesang, Klavier) Marcus Hobi (Gesang, Gitarre) Curdin Janett (Bass, Akkordeon) Domenic Janett (Klarinette) Andriu Maissen (Perkussion) Clau Maissen (Saxofon) Eva Storz (Cello)
01. Salischina Oben auf der Anhöhe von Salischina
Lebte ein Mann mit seinen beiden Söhnen
Die Berge, die Tiere und die Geschichten
Das war ihre Welt, von den Vorfahren geerbt

Aus dem Gemäuer der Hütte
Kam jeden Morgen eine Schlange
Sass zu Tisch mit den beiden Knaben und
Trank Milch, ass Brot

Nach dem Morgenessen spielten
Die Schlange und die Knaben mit der Sonne
Eines Tages stopft der Vater
Das Loch in der Mauer
Die Hütte ist dunkel wie ein Stall

Und die beiden Knaben hatten Heimweh
Haben weder getrunken noch gegessen
Bis der Vater eines Tages
Die Schlange wieder befreit hat

Weil sie nie zur Messe gingen
Ist der Vater vom Pfarrer gerufen worden
Er betritt die Stube des Pfarrers
Mit Hut und schwarzem Mantel

Und er hängt seinen Hut
An einen Sonnenstrahl
Der durch das Fenster hineinschien
Der Pfarrer war sehr erstaunt

Sie sprachen eine Weile miteinander
Dann sagte der Pfarrer
Bevor er sich verabschiedete
Deine Welt ist oben in Salischina
Leb wohl guter Mann und geh nach Hause

Und er nimmt wieder seinen Hut
Vom Sonnenstrahl
Und geht hinauf nach Salischina
In seine Welt, der Sonne entgegen
4:06
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
02. Liebe im Sommer Der Sommer ist kurz oben in den Bergen
An wenigen Tagen im Jahr ist es warm
Im weichen, duftenden Moos
Liebten wir uns den ganzen Sommer

Wir haben uns im Wind eingehüllt
Haben uns von ihm forttragen lassen
In tausend Tüchern voller Farbe
In tausend Wolken voller Duft
Liebe den ganzen Sommer

Viele Sommer später oben in den Bergen
Habe ich die wärmeren Tage gesucht
Das duftende Moos hat mich daran erinnert
Dass ich dich so sehr liebte

Wir hatten uns im Wind eingehüllt
Und liessen uns von ihm forttragen
In tausend Tüchern voller Farbe
In tausend Wolken voller Duft
Liebe den ganzen Sommer
2:45
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
03. Dem Rhein Ich schreibe dir heute
Weil ich merke
Dass du schon lange Zeit
Traurig und verlassen bist
So lustig warst du früher

Ich schreibe dir heute
Um mich für die Schandtaten
Zu entschuldigen
Die dir zugefügt worden sind
Du leidest im Stillen

Ich schreibe dir heute
Weil es vielen nicht bewusst ist
Dass die Grobheiten
Die an dir begangen worden sind
Dir sehr weh tun

Ich schreibe dir heute
Auch im Namen derer
Die dir das Leben
Nehmen wollen
Im Namen der Gewissenlosen

Ich schreibe dir heute
Wenigstens um dir Hoffnung zu machen
Damit du schwere Zeiten überstehst
Ich weiss
Auch du brauchst Unterstützung

Ich schreibe dir heute
Um dich daran zu erinnern
Dass du noch Freunde hast
Die immer zu dir halten
Vergiss das nicht

Ich schreibe dir heute
Nur um dir zu sagen
Dass wir dich brauchen
Dass wir ohne dich
Nicht leben können
3:43
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
04. Schön, sich wieder zu sehen Freunde, wir sind heute hier beisammen
Schön, sich wieder nach langer Zeit zu sehen
Mit unseren Wünschen, mit unseren Fragen
Fühlen wir uns in diesem Moment nicht allein

Unten in den Tälern der Traurigkeit
Bin ich verloren und verlassen
Draussen in den rauen Winden
Gehe ich zugrunde, wenn ich einsam bin

Freunde, wir sind heute hier beisammen
Es ist schön, sich wieder einmal zu sehen
Mit unseren Sorgen, mit unseren Ängsten
Fühlen wir uns diesmal nicht allein

Mein Denken, meine Vorstellungen
Sollen sich nicht im Kreise drehen
Ich will versuchen, mit euch zusammen
Die Zukunft klarer zu sehen

Freunde, wir sind heute hier beisammen
Schön, sich wieder zu sehen und zu reden
Mit unseren Geheimnissen und Hoffnungen
Fühlen wir uns in diesem Moment nicht allein

Und finde ich den Weg nicht mehr
Durch die Täler und gegen die Winde
Dann weiss ich wohl, Freunde, ihr seid da
Und alles macht weniger Angst

Freunde, wir sind heute hier beisammen
Schön, sich wieder nach langer Zeit zu sehen
Mit unseren Geheimnissen und Fragen
Fühlen wir uns in diesem Moment nicht allein

Wann sehen wir uns wieder
Mit unseren Wünschen und Hoffnungen
Wollen wir uns bald wieder treffen
3:51
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
05. In unseren Händen Freunde, lasst uns zurückschauen
Einen Blick in die Vergangenheit werfen
Lasst uns zusammensitzen und die Jahre
Die für immer vergangen sind, nochmals Revue passieren
Irgendwo in uns sind all diese Augenblicke
Die wir durchlebt haben, immer vorwärts marschierend
Ohne Rast und Ruh, immer nur vorwärts

Freunde, diese Augenblicke sind vergangen
Wie den Wind haben wir sie ganz leicht auf unserer Haut gespürt
Andere waren stark und stürmisch
Und haben uns im Innersten aufgewühlt
Aber alle sind in uns, ein Teil von uns
Einige kommen immer wieder zum Vorschein
Und andere versinken tief im Dunkeln der Vergangenheit

Freunde, spürt ihr jetzt den Wind
Wie er die Haare liebkost und die Haut streichelt
Denken wir nicht an die Zukunft oder an die Vergangenheit
Leben wir jetzt und geniessen den Augenblick
Er kehrt nie wieder zurück, ist für immer weg
Verschwindet irgendwo tief in uns
Spürt ihr jetzt den Wind auf der Haut, in den Haaren

Freunde, schauen wir vorwärts
Lassen wir den Blick in die Ferne schweifen
Die Jahre vor uns, die noch niemand gelebt hat
Kommen uns entgegen wie ein Fluss von den Bergen
Sie liegen noch im Dunkeln wie ein ungeborenes Kind
Und sind so wertvoll, sie liegen in unseren Händen
Freunde, die ganze Welt in unseren Händen
3:50
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
06. Die Sehnsucht Wenn der Föhn ausser Rand und Band
Durch unsere Täler bläst
Dann packt uns alle das Verlangen
Das alle Schmerzen stillt

Das neues Leben erweckt
Und Gefühle schmilzt
Wenn die Lüfte lauwarm sind
Wächst in uns die Sehnsucht

Diese brennende Begierde
Die immer mehr verlangt
Warum soll ich sie verschmähen
Sie ist doch so schön

Mit dem Boot des Verlangens
Lasse ich mich treiben
Um nie ans Ufer zu gelangen
Will ich ewig segeln
3:51
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
07. Tag für Tag Immer etwas zu tun haben
Keine Zeit verlieren oder vergeuden
Es geht schon am Morgen los
Zeitung, Nachrichten, ein Stück Brot
Ja nichts verpassen
Es hätte ja irgendetwas passieren können
Und er hätte es nicht erfahren

Mit dem Auto zur Arbeit
Fahren, lenken, telefonieren
Was gemacht ist, ist erledigt
Er ist ein viel beschäftigter Mann
Die Zeit schreitet ständig voran
Der Verkehr wächst ohne Ende
Alle sehen, dass er ein wichtiger Mann ist

Im Büro einen Haufen Arbeit
Alles ist so schnell zu erledigen
Und hätte er an einem Tag wenig Arbeit
Dann sich ja nichts anmerken lassen
Und ja nicht sagen, dass man Zeit habe
Und ja nicht sagen, dass man zufrieden sei
Denn das erweckt Misstrauen

Am Mittag während des Essens
Ein wenig darüber klagen, wie viele
Überstunden er letztes Jahr hatte
Und anschliessend schnell weiter
Sitzungen, Mails und Telefongespräche
Am Abend dann als letzter
Aus dem Büro, das gefällt dem Boss

Im Auto geht’s heimwärts
Lenken, hupen, telefonieren
Im Pub noch schnell zu einem Drink
Das ist sein letzter Termin
Ein Flirt mit der Bardame
Ein letzter Schluck und dann bezahlen
Aber jetzt schnell nach Hause

Während des Nachtessens wird
Fern gesehen und wenig gesprochen
Dann ja die Nachrichten
Nicht verpassen
Kurz gute Nacht den beiden Kindern
Die schnell ins Bett gehen
Dann noch einen Blick ins Internet

Und dann schlafen, denn sicherlich
Geht es morgen wie heute und gestern
Er hat nie Zeit nachzudenken
Er hat nie Zeit innezuhalten
Dieses Tempo schwächt ihn Tag für Tag
Bis er eines Tages nicht mehr kann
Aber dann ist es vielleicht zu spät
Es ein wenig langsamer angehen zu lassen
2:38
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
08. Andorra Wenn ich nicht den Mut habe
Aufzustehen und den Mund zu öffnen
Wenn ich schweige, anstatt
Am richtigen Ort meine Meinung zu sagen
Wenn ich mich in der Masse verstecke
Mich nur zu meinem eigenen Vorteil exponiere
Wenn ich mich über die anderen lustig mache
Und selber der grösste Angsthase bin
Dann ist Andorra in mir

Andorra, ich habe dich gesucht
Andorra, ich habe dich gefunden
Du warst in mir, in meiner Nähe
Überall, überall Andorra

Wenn es nur zwei Arten von Menschen gibt
Die bösen, und wir natürlich die guten
Wenn Fremdarbeiter nur dann geduldet werden
Wenn sie mit Pickel und Schaufel hart arbeiten
Wenn man das Wort «Tamile» dazu braucht
Um Menschen auszulachen und um zu fluchen
Wenn die Aidskranken selber schuld sind
Und auszurotten wären
Dann ist Andorra in meiner Nähe

Wenn wir froh sind, Schweizer zu sein
Diejenigen zu sein, die nie schuldig sind
Wenn wir unsere Hände in Unschuld waschen
Und für alles eine Ausrede haben
Wenn wir ohne Makel sind
Und die Welt explodieren will
Wenn die Sünden der Geschichte
Sich immer wieder wiederholen
Dann ist Andorra überall
3:15
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
09. Romanisch Nicht nur mit grossen Worten
Und nicht mit Predigen
Nicht mit Klagen und nicht mit Jammern
Nicht nur mit Geld und mit Institutionen
Nicht mit grossem Gerede
Und nicht mit Subventionen
Bist du zu retten

Nicht mit Literatur und nicht mit Gesang
Nicht mit Diktatur und nicht mit Resignation
Nicht mit der Faust im Sack
Und nicht mit Illusionen
Nicht mit mehr Radio und Fernsehen
Bist du zu retten

Komm und spreche Romanisch
Diese schöne Sprache
Verlange einfach Rücksicht für dein Denken

Nicht die Werbung auf der Pastmilch
Nicht die Regierung und nicht der Nikolaus
Nicht der Männerchor
Und nicht der Onkel in Zürich
Nicht romanische Beschriftungen
In jedem Dorf
Können dich retten

Nicht ein paar romanische Brocken
Im Bundesparlament
Nicht Übersetzungen, die im Ofen landen
Nicht Subventionen für die Administration
Nicht ein Haufen Geld
Für die Eigeninszenierung
Können dich retten

Steh auf und brauche Romanisch
Diese schöne Sprache
Wehre dich, wenn sich andere
In deine Angelegenheiten einmischen

Nicht der Grosse Rat
Und nicht der Kindergarten
Nicht Rumantsch Grischun
Und nicht die Zeitung
Nicht mit Toleranz und nicht mit Puristen
Nicht mit viel Gerede und nicht mit Touristen
Bist du zu retten

Nicht mit Unterwürfigkeit
Und nicht mit Streitigkeiten
Nicht mit Nostalgie und nicht mit Betteln
Nicht mit Extremismus
Und nicht mit Weggehen
Oder mit Aufgeben
Und den Bettel hinschmeissen
Bist du zu retten
4:54
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
10. Weisst du noch Kannst du dich noch erinnern
Als wir uns das erste Mal gesehen haben
Unsere Augen haben sich verstanden
Und du hast mir so gut gefallen
Wie schön war diese Zeit
Wie grün das Gras
Wie rot die Sonne
Wie schön war diese Zeit
Wir schenkten uns jeden Tag
Du mir und ich dir
Und wir sangen das Lied zu zweit
Es war unser Liebeslied

Weisst du noch jenes Mal
Es war gerade die Zeit vor dem ersten Heuen
Unsere Hände haben sich verstanden
Und du hast mir noch besser gefallen
Wie schön war diese Zeit
Wie grün das Gras
Wie rot die Sonne
Wie schön war diese Zeit
Wir verloren uns Tag für Tag
In dieser Sonne, so warm und schön
Und wir sangen das Lied zu zweit
Es war unser Liebeslied
2:48
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
11. Im Regen Es regnet und regnet, es regnet so stark
Der Grossvater geht in die Stube, die Katze kommt ins Haus
Es regnet und regnet mit Donner und Blitz
Die Katze kriecht unter den Ofen, der Grossvater geht ins Bett

Die fürchten den Regen, die fürchten die Nässe
Die gehen schnell ins Bett, um sicher zu sein
Die fliehen vor dem starken Regen, um im Trockenen zu sein
Die fliehen, wenn es regnet, wenn es so stark regnet

Aber wir geniessen es, wenn wir
Im grössten Regen stehen
Und uns von Kopf bis Fuss beregnen lassen können
Durch und durch nass zu sein, weisst du, wie schön das ist

Wir gehen barfuss durch den Regen
Triefende Haare, Tropfen auf der Haut
Wir sind ganz durchnässt von Kopf bis Fuss
Den Himmel regnen lassen, weißt du, wie schön das ist

Es regnet und regnet, es regnet so stark
Der Grossvater ist auf dem Ofen, die Katze ist im Bett
Es regnet und regnet, es ist überall nass
Wir gehen über die Felder barfuss durch den Regen

Der Grossvater steigt vom Ofen, die Katze springt aus dem Bett
Es hat aufgehört zu regnen, draussen ist es trocken
Der Grossvater nimmt den Stock, die Katze springt umher
Vorbei ist der Regen, jetzt scheint die Sonne
2:47
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
12. Was würdest du heute sagen Seit Jahren bist du eine Legende
Wirst von allen Seiten gelobt
Alle wollen gute Freunde sein
Von dir, der du schon lange im Grabe liegst

Anerkennung hättest du
Gebraucht, als du noch lebtest
Was nützt heute ein Denkmal
Wenn man dich damals nicht verstanden hat

Aber auch wenn du heute lebtest
Du hättest wenig Verehrer
Menschen wie du sind mehr geschätzt
Wenn sie unter schönen Blumen schweigen

Dein wachsames, offenes Auge
Deine Liebe zum Land, zur Sprache
Deine Worte, die den Wunden
Der Zeit nicht ausgewichen sind
All das wäre heute so wichtig
Wo würdest du heute stehen
Was würdest du heute sagen
Du fehlst mehr denn je

Du wärst heute sicherlich
Nicht mit den Mächtigen einverstanden
Deine Ideen, deine Gedanken
Hätten auch heute wenig Anhänger

Du wärst heute am Rand und
Missverstanden, würdest nicht ernst genommen
Vom Staat wärst du vermerkt
Als Subversiver und komischer Typ

Du wärst auch heute zu früh
Das ist das Schicksal deinesgleichen
Anerkennung findest du erst
Wenn du schon längst im Grab bist
4:05
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
13. Du bist gegangen Du bist gegangen und mit dir das Lied der Sense
Die den ganzen Sommer durch die Heuwiese glitt
Und mit dir der Klang des Wetzsteins
Und der Duft des gereiften, trockenen Heus

Du bist gegangen und mit dir diese Pfade durch den Schnee
Kreuz und quer von Stall zu Stall
Und mit dir die Laterne im dunklen Kuhstall
Und die Nächte zusammengekauert im Stroh bei den Tieren

Du bis gegangen und mit dir dein Pferd, dein Freund
Deine Schritte über den frisch gepflügten Acker
Und mit dir diese Abende auf dem Maiensäss
Und der Geschmack des Rahms im Holznapf

Du bist gegangen und mit dir so viele Geschichten
Die durch die Zeit in die Vergangenheit gingen
Und mit dir deine Sprache, die alten Wörter
Und die Zeit zu verweilen, zu schauen, zu plaudern

Du bist gegangen und mit dir so viele deines Schlages
Ohne grosses Aufsehen, weg
Und mit euch die Laternen, die Abende im Mai
Und eure Schritte und eure Pfade, kreuz und quer
3:29
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
14. Der Ritt Zwei Knechte eines Herrn
Arbeiteten zusammen
Assen zusammen
Schliefen zusammen
Einer war gross und kräftig
Der andere schmächtig
Und nur Haut und Knochen

Der Kräftige meint eines Tages
Wir arbeiten zusammen
Essen zusammen
Schlafen zusammen
Warum bin ich so kräftig
Und du so schmächtig
Und nur Haut und Knochen

Jede Nacht kommt jemand
Und legt mir einen Halfter an
Dann muss ich die ganze Nacht
Bis zum Tagesanbruch reiten
Nach diesem Ritt
Sind meine Glieder ermüdet
Reiten bis es hell wird

Der Kräftige antwortet alsbald
Ich bleibe die nächste Nacht wach
Mal schauen, was ich machen kann
Damit dieses Teufelswerk aufhört
Schauen wir mal, wer morgen
Die Zügel in der Hand hält
Aufhören mit dem Ritt

Als die Person das nächste Mal
Vorbeikommt, um zu reiten
Hat sie, ohne es zu merken
Augenblicklich selbst den Halfter an
Der Kräftige hält nun die Zügel
Reitet auf dem Pferd
Reiten ohne Ende

Nach einem langen Ritt
Halten sie beim Schmied an
Das Pferd wird beschlagen
Dann wird der Ritt fortgesetzt
Die Person wird die ganze Nacht geritten
Bis zum Tagesanbruch
Reiten bis es hell wird

Zum Frühstück am nächsten Morgen
Kommt die Meisterin schlecht gelaunt
Sie hat ihre Hände verbunden
Und ist müde
Wie wenn sie die ganze Nacht
Hätte reiten müssen
4:07
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi
15. Du Feuer Lange hast du gebrannt
Und Wärme ausgestrahlt
Aber jetzt bist du erloschen
Der Wind hat dich überrascht

Vielleicht glüht es noch
Unter deiner grauen Asche
Vielleicht erweckt der Frühlingsföhn
In dir neues Leben
Vielleicht wirft jemand
Einen Ast in die Glut
Oder einer bläst
Bis man eine kleine Flamme sieht

Ach du Feuer, wenigstens einen Augenblick
Nur einen Augenblick
Sollst du brennen wie damals und mich wärmen

Aber die Glut erkaltet
Und ihr Rot verdunkelt sich
Das Schwarz der Kohle dominiert
Nur ein Funke bewegt sich leicht

Funke, letzter Überrest
Grosser, majestätischer Flammen
Du leuchtest wie ein Stern
Und bist Zeichen der Hoffnung
Denn ein kleiner Funke kann
Der Anfang eines grossen Feuers sein
Warum soll nicht dieser Funke
Flammen entfachen
3:16
Text und Musik
Alexi Nay und Marcus Hobi